Netzwerk
Geschlechterbewusste Theologie
NGT
Perspektive Gender
Boldern Männedorf, 14.-15. Januar 2006
Als feministische Theologinnen und männerforschende Theologen sind wir
uns längst bewusst, an der «Herstellung von Geschlecht» beteiligt zu sein.
Die Reflexion darüber fand unserer Meinung nach jedoch bisher vor allem
in der jeweiligen einseitigen Perspektive unter Frauen oder unter Männern
statt. Doch erst im Dialog zwischen Männern und Frauen zeigt sich, wie
komplex die Geschlechterverhältnisse sind. Erst im Dialog kann auch in der
Theologie ein differenzierter Umgang mit der Kategorie Gender entwickelt
werden. Es ist Zeit für unser Netzwerk geschlechterbewusste Theologie!
Nach der Initiative des Leitungsteams 2004 und dem Treffen im grösseren
Kreis in Basel im März 2005, ist die Tagung ein nächster Schritt auf dem
Weg zur Vernetzung von interessierten Theologinnen und Theologen im
deutschsprachigen Raum.Wir werden zusammen Themen benennen und
erkunden, die sich innerhalb einer geschlechterbewussten Theologie aus
unserer Sicht entwickeln sollten. Wie können die Resultate der aktuellen
Genderforschung in den einzelnen theologischen Disziplinen rezipiert
werden? Welche Wege eröffnet der Dialog, um Geschlechterkonstruktionen
innerhalb der theologischen und kirchlichen Traditionen zu hinterfragen
und zu revidieren? An der Tagung soll Raum sein für Konsens und für
Dissens. Denn der theologische Geschlechterdialog bringt eine Vielfalt von
theoretischen Ansätzen zusammen, die nicht immer miteinander zu
harmonisieren sind. So stehen postmoderne Ansätze in der feministischen
Theologie dem Versuch gegenüber, auf der Basis von Erfahrungen eine
männerrelevante Theologie zu entwickeln. Anstatt Denkverbote
aufzustellen wollen wir unsere unterschiedlichen Positionen und
historischen Kontexte wahrnehmen. Wir wollen uns gegenseitig inspirieren
und irritieren.
Ziel ist es, Fachpersonen und Engagierte miteinander zu vernetzen, die in
der theologischen Forschung, in den Bereichen Gender oder Queer
Studies, in der feministischen Theologie oder in der kirchlichen Frauen-
und Männerarbeit tätig sind. Damit soll das neu gegründete Netzwerk
Geschlechterbewusste Theologie möglichst weiträumig und interdisziplinär
verankert werden.
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